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Beitrag vom 08.02.2008
A Fine Frenzy – One cell in the sea
Silvy Pommerenke
Durch diese amerikanischen Sängerin dürften Sarah McLachlan und Tori Amos starke Konkurrenz bekommen. Alison Sudol steckt hinter dem Namen A Fine Frenzy, und sie zeichnet sich durch...
...melodiöse Popsongs aus, die sie mit einer außergewöhnlichen Stimme vorträgt und sich dabei oftmals am Klavier begleitet.
Die 23-jährige Alison Sudol wurde in Seattle geboren, verbrachte aber die späteren Jahre in Los Angeles. Zu ihren Vorbildern zählt sie Ella Fitzgerald, Elton John, Radiohead und Keane, aber vor allem der Einfluss von Sir John ist ihren Songs anzumerken. Das Klavierspielen brachte sie sich autodidaktisch bei, aus einer Notlage heraus, denn sie wollte unbedingt Songs schreiben, und dafür schien ihr das Instrument unverzichtbar zu sein. Schließlich wurde sie in Amerika durch einige musikalische Produktionen für das Fernsehen (unter anderem für die Krimiserie "CSI: New York" oder die Arztserie "Dr. House") bekannt. Ihr Debutalbum "One cell in the sea" erschien bereits im Herbst 2007 in den USA, stieg direkt in die Top 100 der Billboardcharts und tummelt sich mittlerweile in den Top 20 der amerikanischen Airplay Charts.
Neben der Leidenschaft für Musik hegt die Kalifornierin allerdings noch eine große Begeisterung für die Literatur, die man nicht nur in ihren poetischen Songtexten heraushört, sondern die schon bei der Auswahl des Künstlerinnennamens auffällt. "A Fine Frenzy" ist – die KennerInnen wissen es – dem Sommernachtstraum von William Shakespeare entlehnt, während die Frau mit deutschen Wurzeln ansonsten eher die Literatur des neunzehnten Jahrhunderts bevorzugt: Jane Austen, Lewis Carroll oder Charles Dickens stehen auf ihrem Leseprogramm, und vor allem die Manieren und Romantik der vergangenen Zeiten beeindrucken sie besonders. Textlich verarbeitet die Musikerin viele traurige und einschneidende Erlebnisse aus ihrem noch jungen Leben, und es geht vielfach um Trennung und unerwiderte Liebe. Da wird von dem Beinahe Geliebten gesungen oder von der Unfähigkeit, ohne den anderen zu leben. Ein schwermütiger Ton herrscht auf dem kompletten Album ohne dabei jedoch zu Depressionen zu führen. Vielmehr ist es eine Art süßlicher Schmerz, der sich durch die CD zieht, den Sudol mit ihrer unvergleichlichen Stimme eindringlich auszudrücken weiß.
Die Produktion des melancholischen Albums übernahm kein Geringerer als Lukas Burton, der unter anderem mit James Blunt und Dido arbeitete. Auch ihre Mitmusiker sind keine Unbekannten im Musikbizz: Sei es Bassist Hal Cragin, der für Iggy Pop oder Rufus Wainwright die Saiten zupfte oder der Schlagzeuger Joey Waronker, der sonst für R.E.M. oder die Smashing Pumpkins trommelt. Erste Eindrücke können sie auf der Website von A Fine Frenzy anschauen, denn dort gibt es das Video zu "Almost lover" mit dem zusätzlichen Luxus, dass in schönster Singstar-Manier die Textzeilen (sowohl auf englisch als auch auf deutsch) unter den Bildern entlang laufen.
A Fine Frenzy im Netz: www.afinefrenzy.de und auf auf MySpace
Weiterhören: Abra Moore und Fiona Apple
AVIVA-Tipp: Die Amerikanerin Alison Sudol hat unter dem Projektnamen "A Fine Frenzy" ein vielversprechendes Debut abgeliefert, das durchzogen ist von ruhigen Songs und oftmals traurigen Texten, mit wunderschönen Melodien und einer bewegenden Stimme, die irgendwo zwischen der von Tori Amos und Sarah McLachlan liegt.
A Fine Frenzy
One cell in the sea
Label: Virgin Records, Februar 2008